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Kabarett

Das neue Kabarettprogramm

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Mein neues Kabarettprogramm wird Ende 2013 starten. Bis dahin etwas Geduld…

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Theater

Harry und Sally

HARRY & SALLY

Bühnenfassung des Hollywood-Films „Harry und Sally“ (When Harry Met Sally)
Drehbuch: Nora Ephron, Bühnenfassung: Marcy Kahan

REGIE: Peter Kratz           KOSTÜME: Claudia Flasche           BÜHNE: Enno Craiss
MIT: Anja Barth, Andreas Klaue, Bernhard Linke, Anna Christina Einbock

Wiederaufnahme: Mi., 17. Juli 2013
Vorstellungen: 17. Juli bis 3. August 2013 (siehe Spielplan)

Frisch von der Leinwand herunter? Harry und Sally mussten erst mal einiges dazulernen, bevor sie im Theatersommer auf die Bühne durften. Aber dann! Die Adaption eines weiteren Filmklassikers für das Freilichtambiente gelang bravourös – nicht trotz, sondern wegen der erforderlichen konzeptionellen Veränderungen. Im Cluss-Garten stritt und küsste sich das quirlige Paar stets vor voller Tribüne, weshalb es nahe lag, die beiden auch in diesem Sommer wieder einzuladen.

Foto: Boxkampf (Harry/A. Klaue, Jack/B. Linke)

Foto: Boxkampf (Harry/A. Klaue, Jack/B. Linke)

Das Feuerwerk der Dialoge wirkt frisch wie am Tag ihres ersten Dates. Schließlich nutzen die Theatersommer-Macher mit schöner Regelmäßigkeit ihren guten Draht zur Welt des Films. Nach den höchst erfolgreichen Theaterversionen von Down By Law (alias Love), Purple Rose Of Cairo und Himmel über Berlin bereichern Harry und Sally das Thema Liebe um ihren eigenen, turbulenten Beitrag. Und das mit einer besonderen Note: Zu hören gibt es handverlesene Cover-Versionen berühmter Beatles-Songs, darunter echte musikalische Raritäten, die das Geschehen auf witzige Weise begleiten und kontrapunktieren. Ein Polstermöbel für Kommentatoren ist ebenfalls dabei, wie im Original. Nur dass dieses Objekt ein wenig anders funktioniert und gartentypische Tücken entwickelt. Wie nebenbei entstehen dadurch, sofagestützt, zwei heimliche weitere Hauptrollen.

Und was bringen die beiden zentralen LiebeSEXperten mit? Erst einmal Reibereien. Sie haben sich kaum kennen gelernt, schon fliegen die Fetzen. Männer! Nichts kann so schlimm sein wie ein Mann. Außer: eine Frau. Überhaupt bilden Mann und Frau einen natürlichen Zwei-Komponenten-Sprengstoff. Denn, und jetzt bringt Harry seine aufreizend unwiderlegbare Lebenserfahrung ins Spiel: Einem Mann und einer Frau funkt prinzipiell der Sex dazwischen. Ja, immer. Sogar, wenn keiner stattfindet? Gerade dann! Aber, fragt Sally, einfach Freunde sein geht doch auch, oder? Nein, sagt Harry, weil er sie immer auch und so weiter. Doch, beharrt Sally, einfach Freunde sein geht sehr wohl. Deshalb beginnen Harry und Sally eine feste Beziehung, nur logischerweise mit anderen Partnern. Das muss sein, und das muss in beiden Fällen erst einmal gründlich schief laufen. Anschließend sind Harry und Sally reif für den Selbstversuch, und wider besseres Wissen probieren sie das mit dem Einfach-gute-Freunde-Sein aus. Was ebenfalls daneben geht und lediglich das Erste Harrysche Gesetz bestätigt, demzufolge einem Mann und einer Frau immer, siehe oben. Aber am Ende finden sie dann trotz allem … Kurz, es wird eigentlich doch genau wie im Kino: Harry und Sally spielen lustvoll Theater – nur sind die Zuschauer extra nah dran am Geschehen.

Aufführungsrechte: Felix Bloch Erben (Verlag für Bühne, Film und Funk)
eingerichtet für den Theatersommer von Peter Kratz

Foto: Summer of Love Party (Ensemble)

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Theater

Die Räuber

Die Räuber

frei nach Friedrich Schiller
für den Theatersommer eingerichtet von Peter Kratz

REGIE: Peter Kratz          KOSTÜME: Claudia Flasche         BÜHNE: Carl Bauer
MIT: Andreas Klaue, Anja Barth, Bernhard Linke, Christiani Wetter

Premiere: 9.07.2014
Weitere Vorstellungen bis 19.07.2014 (siehe Spielplan)

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Probenfoto: Die Räuber (Ensemble)

Des jungen Schillers wilde Räuber, so scheint es, sind ihrerseits schon gründlich ausgeräubert worden: durch eine Theatergeschichte und Literaturkritik, die mit vereinten Kräften kaum eine Facette möglicher Deutung ausgelassen haben. Und doch! Die beiden Haupt-Räuber, Brüder wie Eis und Feuer, sind in ihrer ungestümen Wesensart und Sprachgewalt etwas, das sich nie unterordnet, sich nie ganz auf eine einzelne Bühne pressen lässt. Nach den Erfolgen von „Kabale & Liebe“, „Don Carlos und die 1001. Nacht“ sowie „Wallenstein 2005“ wagt sich nun der Theatersommer auch an dieses Schiller-Abenteuer – und tut das auf eine Art, die so noch nicht zu sehen war.

Über 230 Jahre sind vergangen. Da steht er nun, der alte Moor, unser Erzähler, und lässt alles ganz neu beginnen: Es waren einmal … Karl und Franz. Dort der Lieblingssohn, weit weg, hier der andere, stets präsent, von Neid und Habsucht zerfressen. Hinzu tritt ein weiblich-wüster Derwisch namens Spiegelberg, und da ist auch das zarte engelsgleiche Wesen Amalia. Erzählung, Erinnerung, Träumerei nehmen Gestalt an, das bitterernste Spiel beginnt – in dem die Gegensätze sich vielfach spiegeln, Figuren wie Zeiten durcheinanderstürmen und -drängen.

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Probenfoto: Die Räuber

Das Leben selbst zeichnet die Akteure, stürzt sie in existentielle Zerrissenheit, konfrontiert sie mit den Folgen der Freiheit, den ewigen Fragen nach Gut und Böse. Denen entkommt keiner – auch der Gute nicht, weil er unmöglich rein bleiben kann. Auf der Bühne wechseln die Figuren fortwährend ihre Erscheinung, Bilder der Wandelbarkeit menschlicher Existenz. Die Erzählung spannt Traumwelten auf, irreale Szenen und Phantasiegebilde schlagen kühn in handfeste Materialität um, gewürzt mit Spielwitz und Kommentaren auf offener Bühne. Alle Gattungen sind angetreten, Tragödie, Komödie, Satyrspiel und nicht zuletzt die Suche nach dem verlorenen Liebesidyll. Kurz, diese Räuber bieten ein „schillerndes“ Bild des Lebens, ein Bravourstück des Freilichttheaters, das den Zuschauer mit Emotion und Denkstoff gleichermaßen satt versorgt.

Inhalt:
Franz schwärzt den ihm verhassten Bruder Karl beim Vater an, der leichtgläubige alte Moor geht ihm auf dem Leim und ist verzweifelt. Franz schmiedet infame Pläne, will alles an sich reißen, nach des Vaters Gunst auch Amalia, Karls Geliebte. Die Spiegelberg, Inbegriff der Räuberin, Energiebündel und Veits-Tänzerin, hetzt derweil den gealterten Karl auf und erinnert ihn an seine einstige Kraft. Sie hat Großes, Böses vor. Doch Karl sucht die Versöhnung mit dem Vater. Franz’ zweiter intriganter Brief nimmt auch ihm die Hoffnung. Die Spiegelberg, eine Meisterin des Worts, hält Hetzreden und gründet eine Räuberbande, Karl wird Hauptmann. Ein Räuberschicksal nimmt seinen Lauf.

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Probenfoto: Die Räuber (Ensemble)

Franz, auf dem väterlichen Schloss, will Amalia für sich gewinnen. Er verleumdet seinen Bruder, doch Amalia sträubt sich und bleibt stark in ihrer Liebe zu Karl. Franz gaukelt dem alten Moor den Tod seines geliebten Sohnes Karl vor, um ihn durch den Schock zu töten. Den Hauptmann Karl, in der Ferne, plagen als zutiefst menschlichen Räuber beständige Skrupel, er kommt aber aus dem Teufelskreis von Kampf und Tat nicht heraus. Franz hingegen ist kein Mittel zu infam, um seine Ziele zu erreichen. Zwei Welten, die sich nie begegnen – bis Karl, der mit seinem Räuberdasein hadert, dem inneren Drang folgt, an die Orte seiner Kindheit zurückzukehren. Doch dort ist nichts mehr, wie es war …

Nun beginnt ein Schlagabtausch zwischen Liebe und Hass, zwischen Nihilismus und Glauben, zwischen Gier und Opfermut, Chaos und Ordnung. Die feindlichen Brüder treffen aufeinander in einem gemeinsamen, apokalyptischen Traum, dann in der Wirklichkeit. Und rasch ist klar: Diesen Kampfplatz wird niemand unbeschadet verlassen.

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Theater

Kinder des Olymp

DIE KINDER DES OLYMP

Freilichttheater nach dem Filmklassiker „Les enfants du paradis“
von Jacques Prévert & Marcel Carné

REGIE: Peter Kratz                KOSTÜME: Claudia Flasche             BÜHNE: Enno Craiss
MIT: Anja Barth, Andreas Klaue, Bernhard Linke, Anna Christina Einbock, Anja Taschenberg

Wiederaufnahme: Mi., 26. Juni 2013
Vorstellungen: 26. Juni bis 7. Juli 2013 (siehe Spielplan)
Achtung: nur wenige Vorstellungen!

Foto: Kinder des Olymp (Frederik/A. Klaue, Nathalie/A. Barth)

Foto: Kinder des Olymp (Frederik/A. Klaue, Nathalie/A. Barth)

Als Stoff für die Bühne bietet sich „Kinder des Olymp“ vor allem deshalb an, weil es unter den „Olympischen“ mit geradezu Shakespeare- scher Direktheit zur Sache geht: Sofort sind die große Liebe, das ganze Leben, alles Jauchzen und Leiden der Existenz im Spiel, Frauen und Männer, heißes Verlangen, Hoffen und Bangen, tragische Ausweglosigkeit. Dennoch gab es bisher in Deutschland nur eine wichtige Inszenierung des legendären Filmstoffs, am Thalia Theater Hamburg vor mehr als zehn Jahren. Durch Zufall besuchte ein Hauptdarsteller dieser Hamburger Produktion unsere Aufführung 2012 und lobte Ästhetik und Dichte sowie das sehr hohe schauspielerische Niveau. Presse und Publikum feierten „Die Kinder des Olymp“.

Frankreich 1943. Zwei Jahre Arbeit braucht Marcel Carné in den schwierigen Zeiten der deutschen Besatzung, bis „Les enfants du paradis“ fertiggestellt ist. Verschwenderisch ausgestattet und mit legendären Darstellern unter aberwitzigen Bedingungen gedreht, war sein Opus für den Olymp der Filmgeschichte bestimmt. Drehbuchautor Jacques Prévert zählt zu den bedeutendsten französischen Dichtern des 20. Jahrhunderts. Seine poetische Meisterschaft spiegelt sich den Filmdialogen ebenso wie in seinem fast zeitgleich entstandenen, berühmtesten Gedichtband „Paroles“. Der Film „Les enfants du paradis“ markiert für den Autor Prévert wie für den Regisseur Carné einen kreativen Gipfelpunkt – optisch wie sprachlich opulent, dicht und dichterisch, spielerisch leicht und ergreifend zugleich.

Die Bühnenfassung orientiert sich eng an den Originaldialogen von Prévert. Ganz im Geist des Cluss-Gartens ideenreich aufpoliert, lebt „Kinder des Olymp“ mehr denn je vom Spiel mit Worten und ohne Worte, schöpft aus verblüffenden Spiegelungen und aus der nie versiegenden Spannungsquelle der Geschlechterrollen. Die kommen wie immer zeitgemäß zum Tragen: Die Welt ist eine Bühne, das Leben ist Theater!

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Foto: Kinder des Olymp (Schattenspiel)

Inhalt:
Aber nun endlich direkt zu Schicksal, Amour, Passion, Poésie! – Mesdames et Messieurs, voilà: Der Vorhang hat sich kaum geöffnet, da bemühen sich schon mehrere Verehrer um die strahlend schöne Garance, jeder von ihnen auf seine Weise. Frédéric, ein aufstrebender Schauspieler, setzt auf Charme. Seine gewandte Erscheinung, sein Talent verschaffen ihm Vorteile, nur leider: Es ist offenkundig, wie professionell Frédéric seine Fähigkeiten an allen Frauen erprobt. Nebenbei amüsiert sich Garance mit dem hoch intelligenten Schriftsteller Lacenaire. Doch wer wie Lacenaire dunkle Ziele verfolgt, taugt nicht zum Zeitvertreib. Die Liebe der Schönen gilt vielmehr dem genialen, träumerischen Pantomimen Baptiste. Ausgerechnet der wiederum liegt ihr nicht so bedingungslos zu Füßen wie alle anderen. Als wäre das nicht genug, gibt es noch ein mysteriöses Wesen von Adel, das mit Geld auftrumpft und Ansprüche stellt. Dann ist Garance für einige Jahre verschwunden – um bei ihrer Rückkehr sofort wieder alle in den Strudel der Gefühle zu reißen …